Über 1.000 Demonstranten vollzogen am Wochenende im RWE-Braunkohle-Tagebau Garzweiler eine Aktion, die es so in Deutschland wohl bisher noch nicht gab. Sie besetzten das westlich von Köln gelegene Gelände, um gegen die Landschaftszerstörung und Klimagefährdung zu protestieren.

Trotz des Einsatzes von 1.000 Schutzpolizisten und einer zu überquerenden Autobahn schaffte es der Großteil der Gegner in das Innere des Tagebaus. Ihnen gelang es sodann, drei von sieben Baggern für mehrere Stunden "still zu legen".

Für den Tagebau Garzweiler mussten bislang 8.000 Menschen in 12 Ortschaften aus Ihrer Heimat umsiedeln. Im Raum Erkelenz steht für fünf weitere Ortschaften mit insgesamt 1.600 Einwohnern eine Umsiedlung an.

RWE steht vor großen Problemen - Aktie im Sinkflug

Dem Energieversorgungskonzern RWE bricht ein großer Teil des Geschäftes weg. Vor allem die vom Konzern bevorzugte Braunkohlenutzung steht in der Kritik, da es der klimaschädlichste Energieträger ist. RWE will der Braunkohle jedoch treu bleiben: Alleine im Jahre 2014 erzeugte der Konzern 208 Milliarden Kilowattstunden Strom durch Braunkohle - das entspricht einen Anteil von 37 %. Es folgen Steinkohle mit (23%), Erdgas (18%) und Atomkraft (15%).

Am Freitag sank der Wert einer RWE-Aktie auf 16 Euro. Dass der Austieg aus der Atomkraft nicht nur das einzige Problem ist, zeigt auch der Kursverlauf der Aktie in den letzten Jahren.

Gegen Anfang 2008 erreichte das Papier des Konzerns mit knapp 100 Euro seinen historischen Höchstwert. Noch vor der Atomkatastrophe in Fukushima im März 2011 verlor die Aktie dann mehr als die Hälfte ihres Wertes und stand bei 47 Euro.

Kohlenstoff-Dinos könnte es wie RWE gehen

Auch anderen großen Unternehmen, die zukünftig auf Kohle und Öl setzen, könnte es wie RWE gehen. In den Börsenkursen sammelt sich bei ihnen eine Menge "heiße Luft".