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EU: Verschärfung von Feinstaubgrenzwerten

Klima, 27.10.2022

PM2,5-Jahresmittelwerte sollen bis 2030 um mehr als die Hälfte reduziert werden.

Die EU sagt der Luftverschmutzung den Kampf an: Die bisher geltenden Jahrsmittel-Grenzwerte für PM2,5-Partikel sollen gesenkt, die Feinstaubbelastung bis zum Jahr 2030 von 25 auf 10 µg/m³ im Jahresmittel somit um mehr als die Hälfte reduziert werden. Auch für Abwasser sollen strengere Grenzwerte beschlossen werden.

Bild: Achim Otto

Hierzulande ist vor allem das Thema Feinstaub von Relevanz - denn vor allem in den städtischen Gebieten liegen die gemessenen Jahresmittelwerte nahezu ausnahmslos über dem von der WHO als unbedenklich eingestuften Grenzwert. Darüber hinaus haben die veröffentlichten Daten oftmals wenig mit der Realität zu tun - etwa wenn sich die Messeinrichtungen am "sauberen" Stadtrand befinden. Die Messwerte, etwa in Innenstadtlagen mit stark frequentierten Straßen, liegen oftmals um ein Vielfaches über den Messwerten, die an die Öffentlichkeit gelangen.

Das zeigen auch unsere eigenen Messreihen, die wir in den letzten Jahren durchgeführt haben. Am Bonner Stadtrand messen wir seit 2007 täglich die Konzentration verschiedener Partikelgrößen. Die Aussagekraft der Daten lassen sich auf viele Städte Deutschlands übertragen.

Bei den PM2,5-Werten war seit Beginn der Messungen im Jahr 2008 zwar anfangs ein leichter Abwärtstrend zu beobachten, 2018 und 2019 kam es dann aber zu einem Rückfall hin zu extrem schlechten Werten.

Jahresmittelwerte PM2,5 (Bonn, 2007 - 2022)

Die Coronajahre 2020 und 2021 beendeten den Aufwärtstrend aufgrund der Lockdowns, dem Trend hin zu Homeoffice und den ausgebliebenen Silvesterfeuerwerken zwar - letztere spielen bei der Jahresgesamtbilanz übrigens eine erhebliche Rolle und tragen einige Prozent zum gesamten jährlichen Feinstaubausstoß bei. Vor allem im letzten Jahr fällt auf, dass trotz der genannten Umstände der Jahresmittelwert dennoch viel zu hoch war - und sich, wie in allen Vorjahren, über dem WHO-Grenzwert von 10 µg/m³ bewegt.

Ein weiterer Messstandort, an dem wir seit vielen Jahren täglich Feinstaubmessungen durchführen, befindet sich in der hohen Eifel (Hellenthal). Hier war die Luftqualität im Beobachtungszeitraum 2017 bis 2022 mit Jahresmittelwerten von 7-8 µg/m³ zwar erwartungsgemäß besser als am Bonner Stadtrand; ein wirklicher Negativtrend war hier, wo mit die beste Luftqualität in ganz Deutschland herrscht, in den letzten Jahren aber nicht erkennbar.

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