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Immer mehr Kältetote in Deutschland?

Klima, 11.01.2016

und das trotz milder Winter - bald 500 000 auf der Straße

Trotz Schnee und Eis in den ersten Januartagen: Von einem harten Winter in Deutschland kann bislang sicherlich keine Rede sein. Trotzdem war bereits im milden Dezember in Offenburg (Baden-Württemberg) die erste Kältetote des Winters 2015/2016 zu beklagen. Spaziergänger fanden die Obdachlose in einem Waldstück.

Obwohl wir in unseren Breiten in der Regel keine erbarmunglosen Eiswinter zu befürchten haben, sind nahezu jedes Jahr Kältetote zu beklagen. In den vergangenen 25 Jahren erforen in Deutschland mindestens 289 Menschen.

Bild: Achim Otto

Experten gehen davon aus, dass die Zahl der Wohnungslosen, also der Personengruppe, die im Winter dem höchsten Risiko eines Kältetodes ausgesetzt ist, in den nächsten Jahren noch deutlich anziehen wird.

Momentan haben hierzulande etwa 335.000 Menschen keinen Wohnsitz, etwa 40.000 von ihnen leben dauerhaft auf der Straße. Die BAGW (Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe) schätzt, dass die Zahl der Wohnungslosen bis 2018 die 500.000-Marke knacken könnte.

Das größte Problem: Bereits aktuell fehlt es an Notunterkünften und geschultem Personal, vor allem arme Städte und Gemeinden müssen an allen Ecken sparen.

Und selbst dort, wo Hilfesuchenden im Winter eine Notunterkunft zu Verfügung gestellt werden kann, ist man vom Optimum noch weit entfernt. Katastrophale Hygienezustände in den Unterkünften, oftmals mit Schimmel belastet, überfüllt, ohne Geschlechtertrennung und Warmwasserzugang, sind leider Realität. Zudem bieten die Unterkünft meist nur einen Schlafplatz für die Nacht. Den Kältetod kann man als Obdachloser aber auch am hellichten Tag sterben...

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Das Infrarotbild zeigt einen Bettler in der hohe Straße zu Köln (Fußgängerzone) bei unter 5 Grad C Außentemperatur.

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