Warm wie nie

Klima, 31.07.2016

Das Klima der Erde steuert auf ein weiteres Rekordjahr zu

Ob Sie es glauben oder nicht: Trotz des eher durchwachsenen Sommers steuern wir zurzeit auf ein neues Rekordjahr hinsichtlich der Durchschnittstemperatur zu.

In Deutschland fiel vor allem der Juli im Süden und Osten des Landes eindeutig zu warm aus, doch noch dramatischer ist die Entwicklung weltweit. Noch nie seit Menschengedenken waren die ersten 6 Monate eines Jahres so warm wie in diesem Jahr. Noch nie das Eisschild der Arktis so klein und die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre so hoch.

Um mindestens einen Grad lag die globale Durchschnittstemperatur von Januar bis einschließlich Juni über dem langjährigen Mittel. In der Arktis war es im Juni gar 4 Grad wärmer als sonst. Dementsprechend groß ist auch der Eisverlust. Etwa das 1,5fache der Fläche Deutschlands fehlt gegenüber "normalen" Jahren.

Wissenschaftler machen neben der allgemeinen Klimaerwärmung in diesem Jahr vor allem die Auswirkungen des El-Nino-Phänomens für die ungewöhnliche Hitze verantwortlich. Aufgeheizte Wassermassen und umgekehrte Meeresströmungen bringen das weltweite Klimasystem nach wie vor durcheinander.

Daraus resultieren auch große regionale Unterschiede, denn der globale Durchschnitt lässt sich noch lange nicht auf alle Regionen der Erde übertragen. So fiel die erste Jahreshälfte in Bolivien und Paraguay beispielsweise um bis zu einen Grad kälter aus als gewöhnlich und in der Antarktis blieb eine große Meereisschmelze weitgehend aus.

Dennoch deutet der Trend der vergangenen Jahre eindeutig auf eine beschleunigte Klimaerwärmung hin. Rekordjahr folgt auf Rekordjahr. Das 2-Grad-Ziel des Weltklimagipfels rückt zunehmend außer Reichweite.

  Lukas Nikolaus Melzer
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