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Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 11.02.2009

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Mittwoch, 11.02.2009, 07:30 Uhr


Stürmischer Wind hat Triebschneeansammlungen geschaffen, die örtlich sehr störanfällig sind. Oberhalb der Waldgrenze sind an vielen eingewehten Steilhängen Gefahrenstellen anzutreffen, an denen es bereits bei geringer Zusatzbelastung zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen kann.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb der Waldgrenze eine erhebliche Lawinengefahr. In tieferen Lagen ist die Lawinengefahr im Allgäu ebenfalls erheblich, ansonsten noch allgemein gering, kann im Tagesverlauf aber auch auf erheblich ansteigen.

Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen in Bereichen frischer Triebschneeansammlungen vorwiegend im Steilgelände der Hangrichtung Nordwest über Nord bis Südost, vor allem hinter Hangkanten und in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers oder Snowboarders eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. In sehr steilen, eingewehten Hangzonen sind vereinzelt auch Selbstauslösungen oberflächlicher Schneebrettlawinen möglich.

Schneedecke:
Die Schneedecke ist vom Wind geprägt. Grate und Rücken sind abgeblasen, Rinnen und Mulden sind mit Triebschnee verfüllt. Die entstandenen Einwehungen sind unterschiedlich gut in sich und mit der Altschneedecke verbunden. Das liegt zum einen daran, dass durch die wechselnden Temperaturen örtlich dünne Harschichten entstanden sind, die den abgelagerten Triebschnee durchziehen, zum anderen liegt der am Wochende gefallene und danach verfrachtete Neuschnee auf einer sehr unregelmäßigen Altschneeunterlage, die kleinräumig wechselt zwischen altem Windharschdeckel, vereisten Stellen und pulverigen Bereichen. Die Altsschneedecke in sich ist stark aufbauend umgewandelt und locker, aber relativ stabil. Störanfällig sind vor allem die frisch entstandenen Triebschneeablagerungen.

Hinweise und Tendenz:
In der Nacht hat in den Bergen bei anhaltendem stürmischem Wind Schneefall eingesetzt, der im Allgäu bereits ca. 20 cm Neuschnee brachte und im Tagesverlauf den gesamten bayerischen Alpenraum erfassen wird. Die Temperaturen gehen deutlich zurück auf -8 Grad in 2000 m. Die nächsten Tage bleiben unbeständig, es wird immer wieder zu Schneefällen kommen. Die Lawinenlage wird angespannt bleiben.


Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb der Waldgrenze - starke Verfrachtungen
Z-u: unterhalb der Waldgrenze

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 3
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 3)
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt




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