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Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 15.02.2009

Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 15.02.2009, 07:30 Uhr


In der zurückliegenden Woche sind umfangreiche störanfällige Triebschneeablagerungen entstanden. An vielen eingewehten Steilhängen sind Gefahrenstellen anzutreffen, an denen es bereits bei geringer Zusatzbelastung zur Auslösung von Schneebrettlawinen kommen kann. Die Gefahrenstellen sind durch die lockere Neuschneeüberdeckung schwer zu erkennen. Unternehmungen abseits gesicherter Pisten erfordern große Vorsicht.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht oberhalb 1400 m eine große Lawinengefahr, in tieferen Lagen ist die Lawinengefahr mäßig.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen im Steilgelände aller Hangrichtungen, vorwiegend an Geländeknicken, hinter Hangkanten und in eingewehten Rinnen und Mulden. Auch im lichten Bergwald und in Waldschneisen sind gefährliche Einwehungen anzutreffen. In vielen Steilhängen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung eines einzelnen Skifahrers oder Snowboarders eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Die Gefahr der Selbstauslösung oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen steigt vor allem dort, wo im Tagesverlauf die Sonne etwas durchkommt. Aus stark eingewehten Hangzonen vorwiegend der Hangrichtungen Nordost bis Südost sind auch Selbstauslösungen von großen Lockerschnee- und Schneebrettlawinen möglich.

Schneedecke:
In den vergangenen Tagen sind in höheren Lagen in der Summe rund 1 Meter Neuschnee gefallen, in eingewehten Hangzonen liegt noch weit mehr. Der Wind war zuletzt mäßig, so dass lockerer Neuschnee die an den Vortagen entstandenen Einwehungen überdeckt und sie schwer erkennbar macht. Das gesamte Neu- und Triebschneeschneepaket ist unterschiedlich gut mit der Altschneedecke verbunden, zudem sind im Neuschnee störanfällige Zwischenschichten eingelagert. Es besteht die Gefahr, dass oberflächliche Brüche in der Schneedecke auf tieferliegende Schichten durchschlagen und dadurch auch große Schneebrettlawinen entstehen.

Hinweise und Tendenz:
Unter Zwischenhocheinfluss kann es heute kurze Auffhellungen geben und gebietsweise kommt auch etwas Sonne durch. Es bleibt aber sehr kalt, mit Temperaturen in 2000 m um -14 Grad. Bei den kalten Temperaturen ändert sich die Lawinensituation wenig. Unternehmungen abseits gesicherter Pisten erfordern derzeit Vorsicht und großes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.



Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1400m - Triebschnee + Neuschnee
Z-u: unterhalb 1400m - vereinzelte Einwehungen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 4
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt




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