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Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 05.01.2013

Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 05.01.2013, 07:45 Uhr

Oberhalb von 1800m sind im kammnahen, eingewehten Steilgelände frische Triebschneeansammlungen entstanden, die bereits durch einen einzelnen Skifahrer gestört werden können. Im Berchtesgadener Land sind in den Hochlagen mit dem Neuschneezuwachs zunehmend Selbstauslösungen von Lawinen möglich.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum oberhalb von 1800m eine erhebliche Lawinengefahr, die im Berchtesgadener Land in der zweiten Tageshälfte auf groß ansteigt. In tieferen Lagen ist die Lawinengefahr im Allgäu und Berchtesgadener Land mäßig, im übrigen bayerischen Alpenraum aufgrund der geringen Schneemächtigkeit, gering.

Gefahrenstellen liegen oberhalb 1800m in Bereichen frischer Triebschneeansammlungen, vor allem in kammnahen nord bis südostgerichteten Steilhängen sowie in triebschneebeladenen Rinnen und Mulden. Hier können Schneebrettlawinen bereits bei geringer Zusatzbelastung ausgelöst werden.
Aufgrund des Neuschneezuwachses sind vor allem im Berchtesgadener Land in den Hochlagen zunehmend Selbstauslösungen von Lawinen möglich. Im Allgäu dagegen können aufgrund der Durchfeuchtung unterhalb von 2200m auf steilen, glatten Wiesenhängen vor allem dort wo Risse und Gleitschneemäuler in der Schneedecke zu sehen sind, Gleitschneelawinen auftreten.

Schneedecke:
Im bayerischen Alpenraum regnete es seit gestern vor allem östlich der Zugspitze zum Teil sehr ergiebig bis in die Hochlagen hinein. In der Nacht wurde es etwas kälter und die Schneefallgrenze sank ca. auf 1300m. In den Hochlagen fielen im Berchtesgadener Land 30 bis 40 cm, bis hin zur Zugspitze 20 bis 30 cm und weiter westlich ca. 10 - 20 cm Neuschnee. Bei stürmischem Wind aus westlicher Richtung sind oberhalb 1800m störanfällige Triebschneeansanmmlungen entstanden, die auf einer unregelmäßigen Altschneedecke liegen, die teilweise aus abgeblasenen, glatten Harschoberflächen bzw. leeseitig auch aus einer noch pulvrigen Schneeoberfläche besteht. Unterhalb von 1800m ist der Schnee oberflächlich feucht, ab 1600m durch den Regen bis zum Boden hin nass.

Hinweise und Tendenz:
Heute sind vor allem östlich der Zugspitze noch weitere ergiebige Niederschläge angekündigt. An der Lawinengefahr wird sich bis morgen wenig ändern.

Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1800m - frische Einwehungen
Z-u: unterhalb 2200m - vereinzelt Gleitschneelawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 1
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3 (im Tagesverlauf 4)
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
im Bayerischen Landesamt für Umwelt
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