Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 01.02.2014

Lawinenlagebericht
für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 01.02.2014, 07:30 Uhr

In den Hochlagen können einzelne Skifahrer bereits Lawinen auslösen. In tieferen Lagen sind kleine Lawinen aus Waldlücken und auf glatten Wiesenhängen möglich.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im Werdenfelser Land und in den Berchtesgadener Alpen oberhalb von 2000m erhebliche Lawinengefahr. Unterhalb von 2000m und im übrigen bayerischen Alpenraum ist die Lawinengefahr mäßig.
Gefahrenstellen befinden sich oberhalb 2000m im nordwest- bis südostseitigen kammnahen Steilgelände sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Vereinzelt können jedoch oberflächlich ausgelöste Lawinen auf tiefere Schichten durchschlagen und dadurch auch größere Ausmaße annehmen.
Aufgrund der Tageserwärmung und insbesondere bei Sonneneinstrahlung kann es vor allem aus felsdurchsetzten Steilgelände zur Selbstauslösung kleiner oberflächlicher Lockerschnee- und Schneebrettlawinen kommen. Auf steilen, vormals schneefreien Wiesenhängen und aus Waldlücken sind kleine Lawinen möglich, die am Boden abgleiten.

Schneedecke:
Der bayerische Alpenraum blieb seit gestern niederschlagsfrei. Es ist in allen Höhenlagen deutlich milder geworden. Durch den allgemeinen Temperaturanstieg hat sich die Schneedecke weiter gesetzt und zunehmend verfestigt. Stürmischer Wind aus südlicher Richtung hat vor allem im Werdenfels Land und in den Berchtesgadener Alpen die Schneedecke geprägt. Rücken und Grate sind meist abgeweht. Die Schneeoberfläche ist vor allem östlich der Ammergauer Alpen oft windgepresst und hart. Nur noch in windschattenbereichen ist die Schneeoberfläche locker und pulverig. Sonnseitig hat sich ein dünner Harschdeckel gebildet. Es sind neue störanfällige Triebschneeansammlungen entstanden, die ältere Einwehungen überdecken, in denen bindungsarme Zwischenschichten eingelagert sind. Das Schneedeckenfundament besteht schattseitig in höheren Lagen aus meist kantigen, aufbauend umgewandelten Schneekristallen, die von einem immer brüchiger werdenden Harschdeckel überlagert sind. In tiefen Lagen ist
die Schneedecke zum Boden hin feucht und kann dort, wo der Schnee der letzten Tage direkt am Boden aufliegt, zum Gleiten kommen.

Hinweise und Tendenz:
In den nächsten Tagen ist wechselhaftes Wetter angekündigt. Es werden nur geringe Niederschlagsmengen erwartet. An der Lawinenlage wird sich voraussichtlich wenig ändern.

Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 2000m - Triebschnee
Z-u: unterhalb 2000m - Gleitschneelawinen

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 3
Z-u: Gefahrenstufe 2
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale im Bayerischen Landesamt für Umwelt



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