Lawinenlagebericht Bayern

Lawinenbericht, 24.02.2014

Es besteht im bayerischen Alpenraum oberhalb 1800m eine mäßige Lawinengefahr, unterhalb 1800m ist die Lawinengefahr am Vormittag gering, steigt dann im Tagesverlauf auf mäßig an.

Nachts setzte im bayerischen Alpenraum in den klassischen Föhnstrichen kräftiger Südwind ein. Bisher sind die Verfrachtungen in Kammnähe eher klein, liegen aber auf Oberflächenreif und sind leicht zu stören.

Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht im bayerischen Alpenraum oberhalb 1800m eine mäßige Lawinengefahr, unterhalb 1800m ist die Lawinengefahr am Vormittag gering, steigt dann im Tagesverlauf auf mäßig an.

Örtliche Gefahrenstellen liegen oberhalb 1800m im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen West- über Nord bis Ost sowie in steilen Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Frische, eher kleinere Verfrachtungen sind in Kammnähe durch den einzelnen Skifahrer auslösbar. Das Absturzrisiko ist dabei größer als das der Verschüttung.
Mit der Sonneneinstrahlung und tageszeitlichen Erwärmung ist in mittleren Lagen aus felsdurchsetzten Steilhängen mit der Selbstauslösungen vereinzelt auch mittlerer Lockerschnee- und Schneebrettlawinen zu rechnen. Auf steilen, vormals ausgeaperten Wiesenhängen gleitet der Schnee auch am Boden ab.

Schneedecke:
In den mittleren Lagen der bayerischen Alpen ist die Schneedecke am Vormittag gut gesetzt und verfestigt, oberflächlich hat sich durch die Strahlungsnacht oft tragfähiger Schmelzharsch gebildet. Mit der tageszeitlichen Erwärmung und Sonneneinstrahlung weicht der Harsch auf und die oberflächennahen Schneeschichten werden durchfeuchtet. Damit sind Festigkeitsverluste verbunden. Auch in den Hochlagen ist die Schneedecke weitgehend gut gesetzt und verfestigt, schattseitig locker und pulvrig, sonnseitig ist dünner Bruchharsch entstanden. Durch den in der Nacht aufgekommenen kräftigen Südwind sind bisher eher kleinere, aber störanfällige Verfrachtungen entstanden, die eine dünne Oberflächenreifschicht überdecken. In Schattenhängen weist der Altschnee oberflächennah noch dünne Eis- und Harschschichten auf, die durch labile Zwischenschichten getrennt sind. Älterer Triebschnee ist hier örtlich noch störanfällig.

Hinweise und Tendenz:
Heute ist es sonnig, es weht ein kräftiger Föhnwind. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000m auf +3 Grad an. Es stellen sich Frühjahrsverhältnisse ein, der tageszeitliche Anstieg der Lawinengefahr ist zu beachten.

Gefahrenstufen regional
Z-o: oberhalb 1800m - örtlich störanfälliger
Z-u: unterhalb 1800m - kleinere Lockerschnee- und

Allgäuer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Ammergauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Werdenfelser Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Bayerische Voralpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Chiemgauer Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Berchtesgadener Alpen
Z-o: Gefahrenstufe 2
Z-u: Gefahrenstufe 1 (im Tagesverlauf 2)
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Herausgeber:
Lawinenwarnzentrale
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