Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 06. Januar 2005, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr


Allgemeines:
Mit stürmischem Wind um West setzte in der Nacht vom Allgäu her Regen und Schneefall ein. Anfänglich regnete es bis über 2000 m. Im Tagesverlauf wird die Schneefallgrenze auf ca.1200 m absinken.


Schneedecke:
Die Schneedecke ist geprägt von umfangreichen Schneeverfrachtungen. Auf Grund der milden Temperaturen der vergangenen Tage hat sich der Schnee jedoch deutlich gesetzt. In tieferen Lagen ist er teilweise auch durchfeuchtet. Im Schneedeckenaufbau sind die verharschten Zwischenschichten vielerorts noch anzutreffen, aber zunehmend besser mit dem aufliegenden Schnee verbunden. In Schattenhängen der höheren Lagen bleibt eine ausgeprägte Schwimmmschneeschicht am Fundament der Schneedecke zu beachten.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen Lawinen ausgelöst werden können, liegen vorwiegend oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nord über Ost bis Südost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, aber auch durch einen einzelnen Alpinisten (ohne Wintersportgerät an den Füßen) eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Bis in eine Höhenlage von ca. 1800 m kann es auf Grund der Erwärmung und Durchfeuchtung vereinzelt auch zur Selbstauslösung von Lawinen kommen. Auf glatten Wiesenhängen gleiten die Lawinen am Boden ab. Schattseitig können sich wegen des schwachen Schneedeckenfundaments auch auf rauhem Untergrund Bodenlawinen bilden.


Hinweise:
Mit dem eingesetzten Schneefall und dem stürmischen Wind kann die Lawinengefahr bereits im Tagesverlauf wieder ansteigen, wenn in den Kammlagen neue Triebschneeablagerungen entstehen.
Skitouren und Unternehmugen abseits gesicherter Pisten erfordern zur Zeit lawinenkundliches Beurteilungsvermögen und sorgfältige Routenwahl.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Wasserwirtschaft