Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Sonntag, 01. Januar 2006, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum erhielt seit gestern örtlich einen Neuschneezuwachs von nur wenigen cm. Vielerorts regnete es bis in eine Höhenlage von ca. 1600 m. Heute ist es meist stark bewölkt, zeitweise kann es schneien. Es wird wieder kälter. Die Temperaturen sinken im Tagesverlauf in 2000 m auf -7 Grad.


Schneedecke:
Der Neuschnee der letzten Tage wurde durch den stürmischen Wind stark verfrachtet und liegt auf einer labilen Zwischenschicht aus Oberflächenreif oder stark aufgebautem, lockerem Pulverschnee. Er ist trotz der allgemein milden Temperaturen noch sehr störanfällig. Durch den Regen wird in den tiefen und mittleren Lagen die Schneedecke zunehmend feucht. Oberflächlich hat sich meist eine dünne Harschschicht gebildet. In den Hochlagen ist die Schneeoberfläche schattseitig sehr unterschiedlich. Windgepresster Schnee und lockerer Pulverschnee wechseln sich ab. Sonnseitig ist vielerorts ein dünner Harschdeckel entstanden. Rücken und Grate sind vielfach abgeweht.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen liegen oberhalb der Waldgrenze in kammnahen Steilhängen der Hangrichtungen Nord über Ost bis Süd sowie in triebschneeverfüllten Rinnen und Mulden aller Hangrichtungen. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Aufgrund der allgemein milden Temperaturen, insbesondere aber bei Regen sind in den tiefen und mittleren Lagen Nassschneelawinen möglich, die am Boden abrutschen. Örtlich können hangnahe Verkehrswege bedroht sein.


Hinweise:
Skitouren erfordern Vorsicht und gutes lawinenkundliches Beurteilungsvermögen.
Die Lawinensituation wird sich vorerst nicht wesentlich ändern.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt