Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Samstag, 07. Januar 2006, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 2 - mäßige Lawinengefahr


Allgemeines:
Nach Auflösung von hochnebelartiger Bewölkung im Osten des bayerischen Alpenraums ist es heute meist sonnig. Die Temperaturen steigen tagsüber in 2000 m auf null Grad an.


Schneedecke:
Die Schneedecke hat sich in allen Höhenlagen deutlich gesetzt und verfestigt sich zunehmend. Südseitig ist durch die gestrige Sonneneinstrahlung dünner Harsch entstand, ansonsten ist die Schneeoberfläche pulvrig. Nordseitig hat sich Oberflächenreif gebildet. Oberhalb der Waldgrenze wird der Windeinfluß der letzten Tage durch eine oft windgepresste Schneeoberfläche deutlich. Hier sind im kammnahen Steilgelände ältere Triebschneeansammlungen überschneit und durch bindungsarme Zwischenschichten weiter störanfällig. Auch gestern führte der in Böen kräftige Südostwind vor allem im Berchtesgadener Land und im Chiemgau in höheren Lagen örtlich zu neuen, meist kleineren Verfrachtungen. Sie wurden z. T. auf Oberflächenreif abgelagert und sind störanfällig.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine mäßige Lawinengefahr.
Örtliche Gefahrenstellen, an denen eine Lawinenauslösung möglich ist, befinden sich oberhalb der Waldgrenze im kammnahen Steilgelände der Hangrichtungen Nordwest über Ost bis Südost, sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. In diesen Bereichen ist insbesondere bei großer Zusatzbelastung, z.B. durch eine Skifahrergruppe ohne Abstände, eine Schneebrettauslösung möglich. Frischer Triebschnee kann aber auch durch den einzelnen Skifahrer ausgelöst werden, wobei die abgleitenden Schneemengen eher klein bleiben. Durch den tageszeitlichen Temperaturanstieg sind vor allem an Sonnenhängen Selbstauslösungen von vereinzelt auch mittleren Lockerschee- und Schneebrettlawinen möglich, die auf glatten Wiesenhängen und in lückigen Bergwäldern am Boden abgleiten können.


Hinweise:
Am Wochenende herrscht Hochdruckwetter. Die Lawinensituation wird sich in den nächsten Tagen nicht wesentlich ändern.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt