Lawinenlagebericht für den bayerischen Alpenraum
Donnerstag, 26. Januar 2006, 07.30 Uhr


Gefahrenstufe 3 - erhebliche Lawinengefahr


Allgemeines:
Der bayerische Alpenraum blieb seit gestern niederschlagsfrei. Der Wind drehte allerdings auf West und frischte in den Gipfellagen kräftig auf. Heute wird leichter Schneefall erwartet. Die Temperaturen in den Bergen gehen deutlich zurück und liegen in 2000 m um -8 Grad.


Schneedecke:
Nachdem sich an den Vortagen westseitig Triebschneeablagerungen gebildet haben, sind mit der Drehung des Windes jetzt auch auf den Ostseiten kleinräumig frische störanfällige Triebschneeansammlungen entstanden. An eingewehten Stellen lösen sich die obersten 10 bis 20 cm Schneeauflage leicht. Darunter ist die Schneedecke mäßig verfestigt. In der sehr unregelmäßigen, teilweise windgepressten Altschneedecke sind vor allem in Schattenhängen lockere, aufbauend umgewandelte Schneeschichten zu finden, die als Schwachschicht dienen können.


Beurteilung der Lawinengefahr:
Es besteht eine erhebliche Lawinengefahr.
Gefahrenstellen, an denen eine Lawinenauslösung möglich ist, befinden sich im kammnahen Steilgelände oberhalb der Waldgrenze, vorwiegend in den Hangrichtungen Südwest über Nord bis Ost sowie in eingewehten Rinnen und Mulden. Hier ist bereits bei geringer Zusatzbelastung, z.B. durch einen einzelnen Skifahrer, eine Auslösung von Schneebrettlawinen möglich. Oberflächlich ausgelöste Lawinen können auch auf tiefere Schichten durchgreifen und dadurch an Größe zunehmen. Selbstauslösungen von Lawinen sind derzeit kaum zu erwarten. Nur auf Grashängen, die vor dem letzten Schneefall ausgeapert waren, können vereinzelt Schneebrettlawinen auf dem Boden abgleiten.


Hinweise:
Der angekündigte Durchzug eines Niederschlagsgebietes mit etwas Schneefall wird zu keiner wesentlichen Änderung der Lawinensituation führen.


Quelle: Lawinenwarnzentrale im Bayer. Landesamt für Umwelt