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Zwischen Macht und Armut

Neue Energien, 03.08.2016

Staudammbau im Amazonasgebiet verdrängt Völker

Spätestens mit den am Freitag beginnenden Olympischen Spielen in Rio de Janeiro rückt Brasilien wieder für einige Wochen in den Fokus der Weltöffentlichkeit. Doch auch vor Beginn der Spiele machten schon wieder Meldungen über brasilianische Baukonzerne die Runde, die versuchten durch Stadionumbauten und -neubauten ordentlich abzukassieren. Dabei geht es um Geld, das sonst an allen Ecken und Enden fehlt.

Es sind dieselben Konzerne, die auch in anderen Regionen des Landes für großes Leid sorgen. Dort wo einst wunderschöne Wälder und atemberaubende Natur geherrscht haben, herrscht nun Baustaub, Lärm und Chaos. Manager sprechen über „saubere Energie“ und bauen dafür riesige Staudämme und Industrieanlagen im Amazonasgebiet.

Bild: Lukas Melzer

Dass dort viele Menschen ihre Heimat haben, gerät schnell in Vergessenheit. Genau diese Problematik greift Martin Keßler mit seinem Dokumentarfilm „Countdown am Xingu V“ auf. Er reist zur Zeit mit seinem Film durch die Republik.

Die Energiegewinnung durch Staudämme und Wasserkraftwerke wird als umweltfreundlich angepriesen. Manager aus aller Welt profitieren von den Bauwerken und nennen das in der Öffentlichkeit „saubere Energie“. Die Menschen vor Ort demonstrieren schon länger nicht mehr gegen den Bau des Megastaudammes Belo Monte. Resignation und Armut haben ihren Platz eingenommen.

Die Menschen finden sich in zusammengepferchten Dörfern wieder, die bei Regen schnell überschwemmt werden. Für Belo Monte wurden 40.000 Menschen zwangsumgesiedelt, 30.000 waren an dem Bau des Staudammes beteiligt. Davon wurden 20.000 in die Arbeitslosigkeit entlassen. Arbeitslosigkeit und Kriminalität machen sich breit. Keßler macht mit seinem Film deutlich, dass es bei den Bauten im Amazonasgebiet nur um das schnelle Geld und nicht um die umweltfreundliche Energiegewinnung geht.

 

 
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