Sie gehören zu der großen Gruppe von Garagenbesitzern, die die Garage "zweckentfremden"? Also z.B. als Werkstatt, Lagerstätte für Gartengeräte oder einfach als Rumpelkammer? Damit machen Sie vielleicht gar nicht so viel falsch wie es zunächst den Anschein haben könnte - denn das Nonplusultra ist die Garage als Park- und Unterstellalternative für's Auto nicht.

In einer im Dezember letzten Jahres gestarten Messreihe messen wir täglich Feuchte- und Temperaturdaten aus einer Garage, wie sie millionenfach in Deutschland stehen und genutzt werden - und vergleichen die Daten direkt mit den herrschenden Außenbedingungen.

Ein großer Minuspunkt der Garage: Die im Vergleich zur Außenluft hohe Luftfeuchtigkeit, die sich permanent auch mit einem muffigen und abgestandenen Gerich bemerkbar macht.

Das Problem: In den meisten Garagen findet allenfalls ein Luftaustausch statt, wenn das Tor mal kurz geöffnet wird - die längste Zeit des Tages steht die Luft allerdings förmlich. Die Luftfeuchte bewegt sich, wie in der Grafik zu sehen, manchmal tagelang am Stück auf sehr hohem Niveau. Wo neue Autos bereits über einen guten Rostschutz verfügen, dürfte die hohe Luftfeuchtigkeit ältere Modelle mit schlechtem Korrosionsschutz sicherlich nicht ansehnlicher machen.

Die von uns genutzte Garage wird nicht einmal für die Unterbringung eines Autos genutzt - wäre ein regennasses Fahrzeug hier geparkt worden, wären die Luftfeuchtigkeitswerte noch deutlich höher gewesen. Eine schnelle natürliche Regulierung der Luftfeuchtigkeit, etwa nach einem Wetterwechsel von feuchtem zu trockenem Wetter, ist in einer Garage nicht möglich.

Das Garagenklima weist starke Parallelen zu dem eines (alten) Kellers auf - eine hohe Luftfeuchtigkeit trifft auf Temperaturen, die im Sommer kühler, im Winter milder als die Temperaturen draußen sind.

Die beiden Grafiken zeigen die gemessenen Minimal- und Maximaltemperaturen in der Garage und draußen im direkten Vergleich.

In dieser Grafik ist die Minimaltemperatur der Garage grün, die Minimaltemperatur draußen gelb dargestellt.

In dieser Grafik ist die Maximaltemperatur der Garage grün, die Maximaltemperatur draußen orange dargestellt.

Die für uns bessere Alternative zur Garage ist daher eine seitenoffenes Carport. Das deutlich kostengünstigere und mit geringerem Aufwand zu errichtende Carport bietet dem Fahrzeug zwar nur von oben einen Schutz, der in der Regel für die meisten aber völlig ausreichend sein dürfte. Vor Vandalimus und Diebstahl ist das Auto jedoch in einer abschließbaren Garage deutlich besser geschützt.

Dafür ist bei einem Carport ein ununterbrochener Luftaustausch sichergestellt - und es schützt den Lack wie auch in einer geschlossenen Garage zuverlässig vor agressivem Vogelkot oder einem Hagelschauer. Eiskratzer adé: Auch das Zueisen der Scheiben im Winter ist unter einem Carport meist kein Thema.

Einen Nachtteil hat die offene Garagenalternative dann aber doch - als (nicht einsehbare) Lagerstätte von Hausrat, Gartenwerkzeugen und Co. ist das Carport eher ungeeignet.