Kaum ein Land ist weltweit so von Extremwetter betroffen wie Deutschland - das zumindest attestiert der am heutigen Mittwoch auf dem Klimagipfel in Madrid vorgestellte Klima-Risiko-Index 2018 von Germanwatch.

Im Jahr 2017 rangierte Deutschland noch auf Platz 40, 2018 waren nur noch Japan und die Philippinen mehr im Fokus von Extremwetter.

Im vergangenen Jahr entstanden hierzulande Unwetterschäden in Höhe von 4,5 Milliarden Euro - einen Großteil der Schadenssumme geht dabei auf die Orkane "Friederike" im Januar und "Fabienne" Ende September zurück.

Der Klima-Risiko-Index wird jährlich aktualisiert und spiegelt wieder, inwiefern Länder von Dürren, Überschwemmungen, Stürmen und Extremtemperaturen betroffen sind. Neben Daten des weltweit größten Rückversicherers Munich Re fließen auch Daten des Internationalen Währungsfonds IWF in das Ranking ein.

Betrachtet man die Entwicklung des Index auf einen mittelfristigen Zeitraum von zehn Jahren (1999-2008), bewahrheitet sich nochmals, dass vor allem Entwicklungsländer und somit die globalen Armenhäuser besonders unter Extremwetterereignissen zu leiden haben. Besonders massiv haben Unwetter in diesem Zeitraum in mittelamerikanischen Staaten wie Haiti, Puerto Rico und Honduras sowie in asiatischen Ländern wie Vietnam, Laos und Myanmar gewütet; der Wiederaufbau eines einzigen verheerenden Tropensturms dauert in den betroffenen Regionen mitunter viele Jahre. In nicht seltenen Fällen werden gerade aufgenommene Wiederaufbaumaßnahmen vom nächsten Hurrikan zunichte gemacht.

Die Ergebnisse des KRI sind jedoch mit Vorsicht zu betrachten, bilden sie nämlich nur Ereignisse ab, die direkt mit Naturkatastrophen verknüpft sind. Hitzeschäden etwa, wie es sie in vielen Teilen Afrikas gibt, werden in der Erhebung nicht berücksichtigt. Die Dunkelziffer liegt wohl deutlich höher.

Hinweis in eigener Sache: donnerwetter.de-Geschäftsführer und Meteorologe Dr. Karsten Brandt thematisiert u. a. die Ergebnisse des Klima-Risiko-Index heute abend ab 23:00 Uhr auf phoenix "Der Tag".