Im alten Ägypten wurden sie „Sonnenvögel“ genannt. In Japan sind die eindrucksvollen Vögel ein Symbol für Langlebigkeit und Treue. Die Rede ist von Kranichen.

Zu erkennen gibt sich der Kranich vor allem an seinem langen, schwarz-weiß gefärbten Hals und der roten Stirnfärbung.

Zurückkehrend aus ihre Winterquartieren, zeigten sich die bis zu 1,30 m großen Vögel, die eine Flügelspannweite von bis zu 2,45 Meter aufweisen können, bereits schon im Januar diesen Jahres lautstark am Horizont.

Ihre häufig keilförmige oder in schrägen Reihen angeordnete Flugformation wählen die Vögel übrigens nicht ohne Grund. Einerseits sorgen sie mit der Anordnung dafür, dass der Kontakt in der Gruppe, die meist aus Paaren oder kleinen Familien besteht, gewährleistet bleibt. Zum anderen reduzieren sie mit der gewählten Formation den Luftwiderstand.

Kranichflüge - vom Klimawandel beeinflusst?

donnerwetter.de liegen Daten einer 15-jährigen Beobachtungsreihe vor, die wir nun ausgewertet haben. Die Daten, wann die Nord-Süd- und Süd-Nord-Flüge der Kraniche einsetzten und wieder aufhörten, wurden uns von dem ostbelgischen Landwirt Maraite zur Verfügung gestellt. 

Der Süd-Nord-Flug startet demnach im Mittel am 09.02. eines Jahres und dauert bis zum 08.03. an.

Den Weg in die Winterquartiere bestreiten die Vögel im Durchschnitt ab dem 17.10. eines Jahres, mit dem 03.12. ist der Nord-Süd-Flug dann abgeschlossen. 

Markante Ausreißer in den Datenreihen oder ein Trend sind hier aber nicht erkennbar; für den untersuchten Zeitraum können wir daher keinen Zusammenhang des Klimawandels mit einem verfrühten oder verspäteten Kranichflug nachweisen.

Die Grafik zeigt jeweils die Start- und Endtage der Nord-Süd- und Süd-Nord-Züge für den Zeitraum 2009 bis 2024.

Neben dem Kranichflug führt Maraite auch Statistik über die Erscheinung von Schwalben - diese zeigten sich im Zeitraum 2009 bis 2023 im Mittel erstmals am 18.04. eines Jahres, in den Süden zogen sie am 12.09.

Damit fällt der errechnete durchschnittliche Zugtermin gen Süden ziemlich genau auf Mariä Geburt am 8. September, der auch den Stichtag für den Vogelzug markiert ("An Mariä Geburt fliegen alle Schwalben furt.")

Anders als bei den Kranichen ist bei dem Schwalbenzug eine leichte Tendenz hin zu einem späteren Flug in die Überwinterungsgebiete und gleichzeitig einer späteren Rückkehr zu erkennen.