Günstige Prävention statt teurer Hexerei

aktuell, 15.06.2016

Bereits mit kleinen Maßnahmen können Sie Ihr Hab und Gut an Starkregentagen absichern.

Bereits seit Ende Mai vergeht kaum ein Tag Gewitter- und Starkregenereignisse. Auch in dieser Woche bleiben Unwetter ständige Begleiter. Gestern traf es vor allem die Region Rhein-Main und auch heute sind wieder kräftige Gewitter und starke Regenfälle unterwegs.

Die Karte zeigt die aktuelle Warnlage (Stand 12:20 Uhr) für Deutschland:

Eines steht fest: Gegen die zum Teil immensen Wassermassen (regional fielen in den letzten zwei Wochen an manchen Tagen 100 bis 130 l/m² in unter zwei Stunden), die bei Starkregenereignissen binnen kürzester Zeit abregnen, gibt es keinen hundertprozentigen Schutz.

Dennoch können bereits kleinere Maßnahmen helfen, Gebäude besser vor einfließendem Wasser zu schützen. Wir erklären heute die wichtigsten!

 

Verstopfte Dachrinnen

Von mit Blättern, Moss und Zweigen verstopften Dachrinnen geht auch an Tagen mit weniger ergiebigen Niederschlägen ein hohes Gefahrenpotential aus. Gelangt der Unrat in das Fallrohr und führt dort zu Verstopfungen, staut sich das abzuführende Niederschlagswasser im Rohrinneren. An Frosttagen können die mit  gefrorenem Wasser gefüllten Rohre bersten, im Sommer vor allem droht bei Unwetterlagen ein Wasserstau.

Unser Tipp: Dachrinnen regelmäßig auf Verstopfung überprüfen, vor allem dann, wenn sich große Bäume in unmittelbarer Nähe befinden. Wer schwindelfrei ist und das nötige Werkzeug zur Hand hat, kann das seine Rinnen selbst vom störenden Laub befreien. Bei gesundheitlichen Problemen, Höhenangst oder Schwindel ist es dringend ratsam, die Dachrinnen von einem Fachmann bereinigen zu lassen.

 

Abschüssiges Gelände / Garageneinfahrten

Zu einer Wasserrutsche können sich abschüssige (Garagen-)einfahrten an Starkregentagen verwandeln.

Das Gefälle leitet häufig nicht nur das Wasser der höheren Ebene ab sondern beschleunigt es auch noch. In wenigen Minuten können so Garagen-, Keller- und Wohnräume volllaufen.

Unser Tipp: Kündigen sich Unwetter an, stellt das vorsorgliche Absichern mit Sandsäcken bei dieser Schwachstelle, über die viele Häuser verfügen, bereits eine ordentliche Absicherung dar. Selbstgebaute Barrieren, etwa stabile Bretter, die vor dem Unwetter vor der Einfahrt befestigt werden, können auch eingesetzt werden, um Schlimmeres abwenden.

Einfahrten mit Gefälle können an Starkregentagen zur Gefahr werden.

 

Bodengleichheit

Etwas schwieriger zu lösen ist die Bodengleicheit zwischen Hausinnerem und dem Außenbereich. Gehen Außen- und Innenbereich "nahtlos" ineinander über, erhöht dies die Gefahr des Wassereintritts in das Gebäude. Was sich an schönen Tagen möglicherweise als unnötige Stolperfalle erweist, kann an Starkregentagen Retter in der Not sein.

Unser Tipp: Auch wer bodengleiche Flächen hat, sollte sich für den Fall der Fälle schon Sandsäcke zurechtlegen. Eine aufwendigere und kostenintensivere Lösung ist der Verbau einer spezielle Drainage, die der Tür vorgelagert ist. Das Modell eines führenden Herstellers etwa lässt sich um bis zu 6 % neigen und soll so der Wassereintritt ins Haus verhindern.

Türschwellen helfen, das Wasser dort zu halten wo es hingehört.

 

Offene Fenster

...heißen nicht nur Einbrecher sondern auch Wasser willkommen! Achten Sie daher vor allem bei Abwesenheit darauf, dass alle Fenster vollständig geschlossen sind.

 

Parkplatzwahl

Überflutete Tiefgaragen gehören zu fast jedem Starkregenereignis dazu. Wer sein Auto schützen möchte, sollte sein Parkverhalten an Unwettertagen daher vollständig umkrempeln und lieber einen sichereren (oberirdischen) Parkplatz wählen.

Neben diesen Punkten können auch bauliche Maßnahmen ergriffen werden, um dem zerstörerischen Wasser keinen Zutritt zu gewähren. Was es mit Rückhalteklappe und Grundwasserpumpen auf sich hat, erfahren Sie hier!

Auf unserer Blitzkarte können Sie sich live über Gewitter in Deutschland informieren.

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