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Häufiger Hochwasser durch die globale Erwärmung ?

aktuell, 05.01.2003

Das Rheinhochwasser ist ein schönes Beispiel dafür, wie ein lokales Ereignis in ein globales Geschehen eingebunden ist. Meist ist das Stichwort der Globalisierung im wirtschaftlichen oder politischen Bereich zu finden, aber schon immer lassen sich bestimmte Vorgänge in der Natur nur in einem globalen Zusammenhang verstehen. Lokale Hochwasser werden durch die Niederschläge ausgelöst, die im Falle des Rheins und mit Sicherheit auch bei vielen anderen Flüssen Europas mit den Kapriolen der Wettermaschine des Atlantiks zusammenhängen. Ebenso wie die Hochwassergefahr zugenommen hat, hat auch die Sturmgefahr zugenommen (die Rückversicherungen klagen jedes Jahr über neue Höchstschadensummen), da sich die Westwinddrift verstärkt hat.

Wichtig ist auch die Frage, inwieweit der Treibhauseffekt für die Umstellung der Atmosphäre auf mehr Westwetterlagen verantwortlich ist. Dann könnte hinter der Verstärkung der Westwinde letztendlich die Temperaturerwärmung der gesamten Erde stecken. Dies bleibt bis jetzt aber nur eine (sehr wahrscheinliche) Vermutung, die es zu belegen gilt.
Mir ist auch wichtig festzustellen, daß Hochwasser am Mittelrhein deutlich häufiger auftreten, aber dies wird eben nicht, wie von den Medien und der Politik nach den Hochwassern 93/94 , 95 und 2003 überwiegend vermutet, durch „hausgemachte“ Veränderungen ausgelöst, sondern durch atmosphärische Veränderungen, auf die Medien und Politiker noch keinen direkten Einfluß haben.
DIe Veränderungen am Rhein selber sind nicht so entscheidend !

Ebenso zeigt sich, daß die Hochwassertheorie, wie sie an den Schulen (auch an Universitäten) häufig gelehrt wird, schlichtweg falsch ist. Meine Schulzeit liegt über zehn Jahre zurück, trotzdem kann ich mich gut erinnern, daß im Erdkundeunterricht am Gymnasium die Schneeschmelze als ein wichtiger Hochwassergrund in den Mittelpunkt gerückt wurde. Zudem wurde behauptet, daß die meisten Hochwasser am Rhein aus den Alpen kommen würden. Beides ist nicht richtig. Die Hochwasser am Rhein sind überwiegend Hochwasser der Mittelgebirge und nicht der Alpen (80-90 % je nach Zeitraum). Hochwasser aus dem Oberrhein sind meist unterhalb von 8m !

Ebenso spielt die Schneeschmelze meist eine untergeordnete Rolle bei den Hochwassern am Mittel- und Niederrhein. Bei fast allen Wetterlagen lagen bei Aufkommen der Hochwasserwetterlage bis 600 m nur wenige Zentimeter. Diese waren für das Hochwasser meist nicht entscheidend. Bei den Westlagen ist es dann meist zu mild, so daß selbst ab 500-600 m Höhe nur Schneeregen fällt. Die Schneeschmelze ist also für die Hochwasser eher unbedeutend. Die meisten Hochwasser am Mittel- und Niederrhein sind im 20. Jahrhundert und wahrscheinlich auch im 21. Jahrhundert Regenhochwasser. Diese können nach Einschätzungen der Klimaexperten wesentlich häufiger und höher auftreten.

Mehr Informationen zu den Ursachen von Hochwassern finden Sie im Buch Rheinconnection von Donnerwetter.de.

Bestellen können Sie das Buch für Euro 12,-- unter Fax : 0228 / 9767046 oder per Mail unter brandt@donnerwetter.de.
www.unwetter.de
  Karsten Brandt
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