aktuell, 26.07.2006
Die andauernde Hitzewelle fordert in Deutschland immer mehr Menschenleben, über 3000 Todesopfer sind zu befürchten.
Wir haben deshalb ein neues Hitzewarnmodell entwickelt, das die Risiken solcher Hitzewellen erstmals genau berechnet. Die Berechnungen werden unter unwetter.de/innenraum/ veröffentlicht. Wir berechnen die theoretische Innenraumtemperatur eines Modellgebäudes und erfassen so die Hitzebelastung sehr exakt. Im Juni haben wir das Prognosemodell auf der internationalen Klima-Konferenz 'urban climate' in Göteborg/Schweden erstmals den Kollegen aus aller Welt präsentiert und sind dabei auf großes Interesse gestoßen.
Für Frankfurt liegt die errechnete Hausinnentemperatur bis zum Wochenende bei 28-29 Grad. Das entspricht einer Verdreifachung der Sterberaten von Menschen über 65 Jahren. Statt durchschnittlich 10, sterben in dieser Zeit etwa 25-30 Menschen pro Tag!
So dürfte die Hitzewelle seit Mitte Juli allein in Frankfurt mindestens 100-150 Menschenleben gefordert haben. In Hamburg sieht es durch die niedrigeren Nachttemperaturen etwas weniger dramatisch aus, hier rechnen wir 'nur' mit einer Verdopplung der Sterberaten. In Schleswig-Holstein, Oberbayern oder zum Beispiel auch im Sauerland brachten die kühlen Nächte nur leicht ansteigende Innenraumtemperaturen, so dass hier auch die gesundheitlichen Gefahren geringer blieben.
Auf ganz Deutschland bezogen sind die Zahlen dennoch alarmierend: Die aktuelle Hitzewelle dürfte bis zum Wochenende etwa 3.000 - 4.000 Menschenleben gekostet haben!
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Karsten Brandt Team-Info Team-Kontakt |