Der diesjährige März war der einer der trockensten seit Beginn der Wetteraufzeichnungen - an unserer Wetterstation etwa fing unser Niederschlagsmesser im gesamten Monat (!) gerade einmal 20,7 Liter Regenwasser pro Quadratmeter auf.

Kaum verwunderlich also, dass die Wasserbilanz der beiden vorangegangenen und niederschlagstechnisch eher unauffälligen Monate hinsichtlich der Märzextreme kaum eine Rolle mehr spielt.

Die an unserer Wetterstation in Bonn gemessenen Daten stehen exemplarisch für ganz Deutschland - wobei die Niederschlagsausbeute vor allem im März in Teilen Nord- und Ostdeutschlands noch deutlich unter dem von uns gemessenen Wert lag.

In unserer Grafik zu sehen: Über den Zeitraum 01.01.2022 bis 12.04.2022 steht die Wasserbilanz insgesamt noch positiv dar. Zu beachten: Aufgrund der niedrigen Temperaturen und schwachen Sonnenstrahlung sind die Verdunstungsraten in den Wintermonaten eher von geringer Relevanz. Eine deutlich wichtigere Rolle nimmt die Verdunstungsrate im Frühjahr und natürlich Sommer ein.

Und hier zeigte sich schon in den letzten vier Wochen ein komplett anderes Bild: Einer Gesamtniederschlagsmenge von 33,6 l/m² stand zwischen Mitte März und Mitte April eine Verdunstungsmenge von etwa 90 l//m² gegenüber - eine stark negative Bilanz also.

Ähnliche Voraussetzungen in den letzten ebenfalls sehr trockenen Jahren haben gezeigt, dass, sollte es nach einer negativen Wasserbilanz im Frühjahr keine Trendwende mehr geben, tendenziell sehr hohe Temperaturen in den Sommermonaten zu erwarten sind.

Auch in diesem Jahr wäre der Weg zu einem heißen und trockenen Sommer nach aktuellem Stand also geebnet.