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Klimastaatsbankrott

aktuell, 03.08.2021

Deutlich höhere Kosten für Anpassungsmaßnahmen in den nächsten Jahren.

Sie und ich sind Zeuge, ja genau Sie: Im Mittelmeerraum schlägt der Klimawandel nun richtig zu. Hitze gibt es hier immer; aber wochenlang Temperaturen von 40, teils 45 Grad und unzählige Waldbrände in Italien, Griechenland und der Türkei haben mit einem normalem südeuropäischen Sommer nichts mehr gemein.

Besonders für die Türkei lässt sich der Klimabankrott erklären: Das Land wird nach Corona die ökosozialen Kosten der Klimakrise nicht mehr tragen können. Zahllose Waldbrände sind außer Kontrolle, das Gesundheitssystem an der Belastungsgrenze - und das schon aufgrund der wieder ansteigenden Coronazahlen im Land.

Das autokratische Regime muss schon Verschwörungsideologien bemühen, um die Verantwortung von sich abzulenken: Machthaber Erdogan schiebt die Schuld an den Bränden der PKK in die Schuhe. Dabei sind es häufig türkische Militärs und Gruppen, die gewollt oder ungewollt Waldbrände und Brände in Syrien, dem Nordirak und im Osten der Türkei auslösen.

Waldbrand im Südosten der Türkei

Die Kosten für Anpassungsmaßnahmen steigen in den nächsten Jahren nichtlinear  an, so dass es aufgrund deutlich häufiger vorkommender Extremtemperatruren (alle zwei Jahre 45 bis 50 Grad im Sommer über mehrere Tage) für Staatengebilde wie die Türkei zu erheblichen Kosten kommen wird - etwa auch durch Ernte- und Tourismusausfälle. Diese können nicht mehr kompensiert werden.

Durch militärischen, nationalistischen und "Megaprojekt"-Fanatismus (z. B Bosporuskanal) wird versucht, das ökologische Scheitern zu vertuschen. Für Europa bedeutet dies zukünftig nichts Gutes: Der Fluchtdruck von Menschen, die ihr Glück im „kühleren“ Europa suchen, wird stark zunehmen - da kann man sicher sein. Es gilt, rasch und intensiv zu handeln. Auch den Staaten des Norden droht der Klimabankrott - nur eben etwas später als im Süden.

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