Messung lokaler Flüsse der Weg aus der CO2-Falle?

aktuell, 15.04.2023

Orientierung an globalem Wert könnte 'Druck aus dem Kessel' nehmen.

Klimaneutralität – für viele steht dieses Wort nicht nur für hohe Kosten und möglicherweise harsche Einschnitte in das private Leben sondern auch für eine Ideologie: So wollen viele Städte und Kommunen, etwa die Bundesstadt Bonn, stramme Klimaneutralitätspläne verfolgen, die zum Teil binnen weniger Jahre zur Klimaneutralität führen sollen.

Die Erfolgsaussichten sind, wie bereits mehrfach berichtet, gering – nicht nur auf Grund der limitierten Zeit. So stecken sich viele Städte und Kommunen das Ziel, im Jahre 2030 bis 2035 klimaneutral zu sein. Auch die Tatsache, dass die Schlaglöcher auf der Straße hin zur Klimaneutralität in den letzten Jahrzehnten nicht einmal grob geflickt wurden, lassen das Ziel in weite Ferne rücken. Darüber hinaus verfolgen viele der Pläne realitätsferne Ziele, weil sie sich allzu oft am Grundsatz „Alles oder Nichts“ orientieren.

Zielführender wäre es, statt sich in der Idee einer „Nullemission“ zu verheddern, die lokalen Gegebenheiten vor Ort stärker in den Fokus zu nehmen und sie mit der globalen Situation zu vergleichen. So könnten direkt vor Ort Emissionen von CO2, CH4 und anderen klimaschädlichen Gasen gemessen werden, um so die lokalen Flüsse zu bestimmen. Die Photosynthese-Leistung der Natur im Umfeld geht so direkt mit in die Messungen mit ein. Am sichersten könnten Spurengase an Türmen, auf Häuserdächern und zur zusätzlichen Kontrolle per Satellit gemessen werden.

Das Foto zeigt den Messbalkon von donnerwetter.de in sieben Metern Höhe - hier wird seit 2008 neben der CO2 - unter anderem auch die Ozon- und Radonkonzentration gemessen.

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Beträgt der weltweite Anstieg von CO2-Emissionen etwa drei ppm pro Jahr, fällt vor Ort aber geringer aus, wäre ein wichtiges Ziel erreicht. Insgesamt befände sich die Region dann einer eine CO2-Senke, von der sich viele Gebiete in Deutschland, in Abhängigkeit der Wetterlage, gar nicht mal allzu weit entfernt bewegen.

Ein erster Schritt könnte darin bestehen, das Fünf-Jahresmittel im Anstieg in der Gemeinde/Stadt unter das weltweite Niveau zu senken. Sinkt die weltweit Anstiegsrate auf Dauer, müssen Städte und Kommunen entsprechend nachjustieren und verbessern.

Das Ziel kann so nicht nur schonender erreicht werden, die Verantwortlichen haben zudem auch mehr Spielraum für die Umsetzung entsprechender Maßnahmen - auch aus zeitlicher Sicht. Zudem orientiert man sich an eine weltweite Entwicklung und fordert nicht „extrem“ viel mehr als auch weltweit gefordert wird.

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