Natürliches Gas mit unterschätztem Risiko

aktuell, 03.12.2025

Radon ist ein unsichtbares, natürliches Edelgas, das überall vorkommt – vor allem in Innenräumen ist es jedoch potenziell gesundheitsschädlich.

Radon ist ein natürlich vorkommendes radioaktives Edelgas, das aus dem Boden aufsteigt und in Gebäude eindringen kann.

Radon-Messgerät

Es kommt in unserer Umwelt überall vor und entsteht durch den radioaktiven Zerfall natürlichen Urans in unseren Böden.

In der Außenluft ist Radon, mit Einschränkungen, unproblematisch, da es sich dort stark verdünnt.

Die durchschnittliche Konzentration in Deutschland liegt bei nur etwa 9 Bq/m³. 

Eine wichtige Rolle bei der Außenkonzentration spielt der Wind: An windstillen Tagen sind die Belastungen außen deutlich höher als an windstarken Tagen. 

Gesundheitsrelevant wird Radon vor allem in Innenräumen, wo es sich in erdberührten Bereichen wie Kellern oder Erdgeschossen anreichern kann.

Seine radioaktiven Zerfallsprodukte lagern sich in der Lunge ab und erhöhen langfristig das Risiko für Lungenkrebs. Deshalb gilt Radon nach dem Rauchen als zweithäufigste Ursache dieser Erkrankung.

Da das Radonaufkommen stark von der geologischen Beschaffenheit abhängt, erstellt das Bundesamt für Strahlenschutz Radon-Karten, die regionale Unterschiede im Radonpotenzial zeigen.

Auch donnerwetter.de misst täglich die Radonkonzentrationen an mehreren Messstandorten. Eine Auswertung für den Standort Bonn (Außenwerte) für den Zeitraum Januar 2020 bis November 2025 decken sich in etwa mit den Werten des Bundesamtes für Strahlenschutz.

Auffällig ist, dass die höchsten Radonwerte (um 50 Bq/m³) überwiegend im Winter und insbesondere im Dezember gemessen wurden. In den zehn Tagen mit den höchsten Konzentrationen im Untersuchungszeitraum entfallen sieben auf den Dezember.

Eine mögliche Erklärung: In ruhigen, windstillen und kalten Nächten kann sich Radon über dem Boden kurzfristig leicht anreichern, da die Luftschichtung (kalte Luft liegt unten, warme Luft oben) die Durchmischung reduziert. Diese Effekte sind aber regional sehr begrenzt.

© donnerwetter.de GmbH

 

Die gemessenen Radonwerte geben jedoch nur eine grobe Einschätzung: Selbst in Gebieten mit insgesamt eher niedriger Radonkonzentration können einzelne Häuser hohe Werte aufweisen.

Der gesetzliche Referenzwert für Innenräume liegt bei 300 Bq/m³. Ob ein Gebäude tatsächlich betroffen ist, lässt sich nur durch eine konkrete Messung vor Ort feststellen.

Bei erhöhten Werten helfen Maßnahmen wie Abdichtung des Fundaments, Schließen von Rissen sowie regelmäßige oder technische Lüftung, um die Belastung deutlich zu senken.

 

  Redaktion
 Team-Info
 Team-Kontakt




5

Wetter-Meldungen

CO2-Deutschland

522 ppm
03.12.2025 11:27
mehr

Zitat des Tages

    "So geht es oft mit einer Unterhaltung: Nach einer Weile vergeblicher Auseinandersetzung merkt man, dass man gar nicht von derselben Sache gesprochen hat."

    André Gide