Sind Jetstreams Schuld an zahllosen Unglücken am Mount-Everest?

aktuell, 20.06.2004

Sind Jetstreams Schuld an zahllosen Unglücken am Mount-Everest ?

Über 170 Menschen haben am Everest in über 8000 m Höhe ihr Leben verloren. Für viele Todesfälle fehlen die Erklärungen, wobei grundsätzlich der Luftdruck ab 7000 m Höhe so niedrig ist, dass nicht genug Sauerstoff in die Lungen kommt. Wenn man nicht extrem konditioniert ist, tritt hier rasch der Tod ein. Der Luftdruck liegt hier nur noch bei 300 hpa, also unter einem Drittel des Wertes des Bodens.

Die häufigste Ursache von Unglücken am Everest sind Lawinenabgänge, Erschöpfung und Gletscherspalten, aber es könnte auch die Atmosphäre sein. Ein Physik-Professor in Toronto (Kent Moore) vermutet, dass der Luftdruck durch Jetstreams (Subtropenjetstream, der mit 300-500 kmh rund um die Erde weht) in der Gipfelregion stark abfallen könnte und somit der Luftdruck nochmals sinkt (dieser kann auch bei vollständig wolkenlosem Himmel auftreten). Ein Überleben ist dann nicht mehr möglich. Wetterstationen in der Gegend haben solche Jetstreams mit plötzlichen Geschwindigkeitsveränderungen in diesem Höhen aufgezeichnet. Am 10.Mai 1996 kam es zu mehreren Todesfällen durch einen Jetstream, der zu einen weiteren Luftdruckabfall in dieser Region führte. Den Bergsteigern fehlte dann bei einer plötzlichen Erniedrigung des Luftdrucks um 10 % die Luft zum atmen.

Quelle : GA Bonn, New Scientist
  Karsten Brandt
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