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Unsichtbarer Krankmacher

aktuell, 20.10.2021

Feinstaub - die Folgen für Körper und Psyche und die Frage, ob gesundheitsgefährdender Feinstaub ein 'Sommerphänomen' ist.

Seit den 1980er-Jahren gab es über Nordeuropa eine bodennahe Windgeschwindigkeitsabnahme von rund 15 Prozent. Wissenschaftler nennen dieses Phänomen “global stilling”.

Eine Windabnahme birgt Gefahren - weniger Luftzirkulation bedeutet, unsere Behaglichkeit verändert sich. Temperaturen über 30 °C kommen uns etwa noch heißer vor. Aber nicht nur unser Temperaturempfinden verändert sich, auch die Feinstaubkonzentration.

Eine mangelhafte Luftqualität kann vor allem dann schwerwiegende Folgen mit sich bringen, wenn sie konstant vorherrscht. Hohe Feinstaubwerte wirken sich nicht nur negativ auf die Gesundheit unserer Organe aus, sondern haben auch einen großen Einfluss auf unser psychisches Wohlbefinden.

Jedes Jahr sterben weltweit geschätzt rund sieben Millionen Menschen an Krankheiten und Organschädigungen, die auf eingeatmete Stoffe zurückzuführen sind.

 Bild: Achim Otto

Laut eines Artikels des BRF gehen in Zeiträumen mit erhöhter Luftverschmutzung mehr Menschen zum Arzt und melden sich krank. Tage mit erhöhter Luftverschmutzung können als Trigger psychischer Krankheiten wie Depressionen oder Burnouts fungieren.

Die Autoren der Studie beobachteten, dass das ganze Jahr über - mit Ausnahme des Winters - ein Zusammenhang zwischen chronischen Leiden und Luftverschmutzung besteht. Ihre Erklärung dafür: Im Winter verbringen die Menschen weniger Zeit draußen und setzen sich somit der Luftverschmutzung seltener aus. Im Sommer ist das Phänomen besonders stark, da in diesen Monaten die Menschen draußen mehr Partikel einatmen.

Wir sehen diesen Ansatz eher kritisch. Zwar ist es nicht von der Hand zu weisen, dass sich im Winter weniger Menschen sich an er Luft aufhalten als im Sommer; jedoch finden sich, beispielsweise in der Eifel, im Winter jahreszeitlich gesehen die wenigsten Partikel mit 2,5 Mikrometer in der Luft:

 

Allerdings müssen auch diese Zahlen mit Vorsicht betrachtet werden - denn die nur 62 km Luftlinie entfernte Messstation in Bonn zeigt einen eher gegenteiligen Trend:

So lässt es sich am Ende nur spekulieren, ob die niedrigen Winterwerte in der Eifel vielleicht nur eine späte Reaktion auf die niedrigen Herbstwerte in Bonn sind. Die Bonner Verteilung ist eine zu den Jahreszeiten ungefähr passende: Der Anstieg zwischen Februar und April lässt sich mit den in dieser Jahreszeit häufig auftretenden Inversionswetterlagen erklären.

Die Messstation in der Eifel liegt über den bodennahen Inversionen, somit wird der Feinstaub dort schneller abgetragen und nicht wie unter einem Deckel an Ort und Stelle gehalten.

Im Winter gibt es vielerlei Quellen von Feinstaub - angefangen bei Heizungen, über Autos oder auch Öfen. Wenn diese Partikel dann auf Grund einer Inversionswetterlage an ihrem Ort verharren und nicht abziehen können, kann dies gesundheitliche Schäden haben.

Allgemein kann gesagt werden, dass Luftzirkulation und somit auch der Wind für unser Wohlbefinden und Temperaturempfinden förderlich ist.

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