Vor allem die kanadische Provinz Québec hat seit Wochen mit Waldbränden zu kämpfen, in ganz Kanada werden aktuell 450 Waldbrände verzeichnet, von denen etwa 240 außer Kontrolle sind. Eine gigantische Aerosolwolke hat derweil Europa erreicht, heute wird sie sich vermutlich im Süden Portugals bemerkbar machen.

Ob die Rauchwolke von weit her auch direkte Auswirkungen auf das Wettergeschehen bei uns haben wir, ist nach jetzigem Stand schwer zu beantworten. Frühere Beispiele aus anderen Brandrodungsgebieten zeigen aber: Durch den massiven Rauch werden extrem viele Partikel in die Luft freigesetzt. Diese Aerosolkerne treffen auf Feuchtigkeit in der Atmosphäre und dienen dann als Keime für die Regenbildung. Es bilden sich unzählige kleine Tröpfchen, die in größeren Höhen gefrieren und auch ausregnen können.

Dieses "Überangebot" an Kernen sorgt allerdings für eine "andere Art" von Regenbildung. Eine, die eher schwächer ist als der klassiche Regen mit weniger Tropfen. Vermutlich reduziert sich die Regenbildung signifikant um 10-20 %.

Die aktuell bei uns herrschende Westlage bringt durch den Höhenrauch wahrscheinlich weniger Regen als sonst. Die Waldbrände in Kanada beeinflussen somit auch unser Sommerwetter in Europa.