Permafrost

Die Gefahr aus dem Boden

Permafrostböden, auch Dauerfrostböden genannt, bedecken große Gebiete in den hohen Breiten und Hochgebirgsregionen der Erde. Sie entstehen dort, wo klimatische Verhältnisse dazu führen, dass der Boden das ganze Jahr über gefroren bleibt. Lediglich bis in wenige Dezimeter oder Meter Tiefe taut die Oberfläche in den Sommermonaten auf. Insgesamt können die Böden eine Mächtigkeit von bis zu 500 Metern erreichen. In mindestens zwei aufeinanderfolgenden Jahren muss die Bodentemperatur kontinuierlich unter dem Gefrierpunkt liegen.

Durch Auftau- und Gefrierprozesse werden Bodenpartikel gehoben und wieder gesenkt und schlussendlich verlagert. Es entstehen typische Bodenmuster und -strukturen, wie beispielsweise Steinringe. Diese Vorgänge werden Kryoturbation genannt. Durch ihre wasserstauende Wirkung sind die Böden zudem anfällig für Prozesse der Solifluktion, bei der ganze Bodenschichten ins Fließen geraten. Permafrost gilt daher als nur schwer zu beherrschender Bauuntergrund.

Permafrostboden an der Küste Alaskas - Bild: Lukas Melzer

Etwa 25 Prozent der nicht-vergletscherten Landmasse der Erde sind von Permafrostböden bedeckt. Tendenz fallend. Die Erderwärmung hat vielerorts ein Auftauen der Böden zur Folge. Experten gehen davon aus, dass bei einem Temperaturanstieg von 2 Grad ein Viertel bis die Hälfte des weltweiten Permafrosts auftauen wird.

Die Folgen sind zahlreich und verheerend. Bergstürze nehmen zu, Straßen und Gebäude werden während des Auftauprozesses beschädigt und riesige Krater entstehen. Zudem sind in den Böden große Mengen des Treibhausgases Methan gespeichert. Dessen Potential für die Erderwärmung ist mehr als 20-fach so hoch wie das von CO2. Auch Krankheitserreger schlafen im Eis ihren Dornröschenschlaf und erwachen plötzlich zu neuem Leben, wie ein Beispiel aus Russland zeigt.

 

  Lukas Melzer
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