Der Streit um den Klimawandel

Spezial, 28.09.2007

Auf der einen Seite steht die große Mehrheit von Klimawissenschaftlern, die eindeutig bestimmte Klimagase für die Erwärmung der Erde verantwortlich machen. Zusammen mit der Mehrheit der politischen Entscheidungsträger drängen diese auf eine rasche Eindämmung der Klimagase weltweit.

Die andere Seite stellt die Minderheit von Klimaforschern, die den vom Menschen gemachten Treibhauseffekt verneinen und natürliche Ursachen in der Erwärmung der letzten Jahre/Jahrzehnten sehen.

Zwischen beiden Gruppen steht die Öffentlichkeit (z.B. Journalisten), aber auch Teile der Politik, die auf Angaben aus der Wissenschaft angewiesen sind. Es geht nämlich um viel: Es geht darum, heute Entscheidungen im Rahmen der Umweltpolitik zu treffen, die über Jahrzehnte Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft usw. haben.

Die Auseinandersetzung wird besonders auf der Befürworterseite für eine restriktive Klimapolitik mit teilweise harten Bandagen geführt. Neutral betrachtet sprechen viele Argumente für den anthropogenen Treibhauseffekt, denn die Beweiskette mit gemessener Temperaturerhöhung, Zunahme von CO2 und Wasserdampf und den Modellrechnungen ist schon recht sicher.

Die Gegner verweisen auf natürliche Ursachen, wie Schwankungen im Kohlenstoffkreislauf, Veränderungen der Sonnenaktivität usw. Allerdings spricht die Masse der Veröffentlichungen in den wissenschaftlichen Zeitschriften gegen natürliche Ursachen des Treibhauseffektes.

Problematisch wird es bei den Betrachtungen der Auswirkungen des Klimawandels. Hier sind die Auswirkungen des Klimawandels extrem unsicher. Ob die Niederschläge und Stürme zu- oder abnehmen, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Noch schwieriger zu Bewerten sind Auswirkungen auf Gesellschaft und Wirtschaft. Hier gibt es auch erhebliche Kritik an vielen Klimawissenschaftlern, die hier Klimapolitik betreiben und kaum haltbare Aussagen in die Welt setzten:

An zwei Beispielen lässt sich dies verdeutlichen:

Für Deutschland werden katastrophale Auswirkungen des Klimawandels auf die Wirtschaft schon in den nächsten Jahrzehnten vorhergesagt. Stürme, Unwetterregen und die Schwankungsbreite der Witterung würden zunehmen. Dies lässt sich bei neutraler Betrachtung überwiegend widerlegen. In Deutschland nimmt zum Beispiel die Sturmhäufigkeit eher ab und die Witterung ist weniger wechselhaft, als vor 100 Jahren.

Ein zweites Beispiel ist die ständige Behauptung, dass tropische Wirbelstürme im Golf von Mexiko zunehmen. Auch dies ist wissenschaftlich nicht zu belegen. Erst durch die Häufung der Stürme im Jahr 2005 gab es einen ersten leichten Trend der Zunahme. Dieser ist aber schon wieder durch die schwachen Hurrikanjahre 2006 und 2007 durchbrochen.

Festzuhalten ist, dass die Auswirkungen des Klimawandels nicht so sicher vorherzusagen sind.

Auf das Glatteis begeben sich Klimaforscher, wenn sie zum Klimapolitiker werden. Besonders das Potsdam Institut für Klimafolgenforschung fällt hier negativ auf. Einzelne Mitarbeiter stellen immer wieder politische Forderungen nach einem radikalen Wandel in der Wirtschaft.

Spätestens hier ist allerdings mit der Wissenschaftlichkeit Schluss: Das ein radikaler Wandel in er Wirtschaft zumindest kurzfristig erhebliche negative Folgen für die Menschen in Deutschland hat, wird von Klimaschützern verschwiegen. Ein Beispiel: Überwiegend kleine und mittlere Einkommen hätten die zu erwartende Kostensteigerung durch eine weitere Verteuerung von Energie zu tragen.

Die Diskussion um die Bewertung der Maßnahmen gegen den Klimawandel muss in der gesamten Öffentlichkeit geführt werden. Hier kristallisiert sich dann ein Weg für die Entscheidungsträger heraus, der für die Mehrheit der Bevölkerung vertretbar sein muss.

Zusammenfassend lässt sich sagen:
Es gibt mit hoher Wahrscheinlichkeit einen anthropogenen Treibhauseffekt, der in den nächsten 200 Jahren vielfältige Risiken birgt. Allerdings gab es schon oft in der Wissenschaftsgeschichte Überraschungen, so dass durchaus ein kleines Fehlerrisiko bei der Mehrheitsmeinung der Klimaforscher bleibt. Handeln, um die Auswirkungen des Klimawandels zu begrenzen, ist richtig. Die Diskussion, wie man handelt, muss von der gesamten Öffentlichkeit geführt werden. Es geht um viel.
  Karsten Brandt
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