Die Rolle des Nationalstaates

Klima, 11.05.2015

Die Hauptverantwortlichen des Klimawandels

Wahrscheinlich hat Naomi Klein recht: Der Klimawandel ändert alles. Wenn es wirklich zu einer deutlichen Erwärmung kommen sollte, werden sich weltweit erhebliche Turbulenzen ergeben, die mit Sicherheit unser bisheriges Wirtschafts- und Staatensystem durcheinander bringen werden - wenn es nicht endlich reagiert...

Während die Linke den Kapitalismus als Hauptübel für den Klimawandel ausgemacht hat, sehe ich den Nationalstaat, große Unternehmen und Oligarchen als Hauptproblem.

Der Grundgedanke des Kapitalismus, der Gedanke eines gewissen Wettbewerbs, ist nicht schlecht. Nur so wird die Realisation neue Ideen, Produkte usw. in kurzer Zeit möglich.

Allerdings hat unser heutiges Wirtschaften damit nichts mehr zu tun. Weltweit operierende Unternehmen haben eine unglaubliche Machtfülle, genauso wie in vielen Ländern auch die Kaste der Oligarchen (auch in Deutschland!?).

Die Balance in der „sozialen“ Marktwirtschaft ist durch technische Innovationen und dem Zerfall der Alternative des „Ostblocks“ verlorengegangen. Es geht diesen „Großen“ nicht um Wettbewerb, sondern um genau des Gegenteil.

Zum Nationalstaat: Er wird von vielen als „neutraler“ Akteur angesehen. Dies ist ein großer Fehler, denn jeder Staat ist nach der neuen Institutionenökonomik von großen Eigeninteressen durchsetzt. Viele Staaten wurden auch von Interessengruppen gekapert, so dass globale gewünschte Ergebnisse nicht nur beim Klimawandel sondern auch bei Sicherheit, Frieden und anderen globalen Gütern kaum zu erreichen sind.

Es werden spannende Jahrzehnte, denn die Zeit, CO2 einen Preis zuzuordnen, um damit weltweit auf den Klimawandel zu reagieren, wird knapp - zumindest im bestehenden System.

Was passiert, wenn in 40-50 Jahren zu den Millionen Kriegsflüchtlingen noch hundert Millionen Klimaflüchtlinge hinzukommen werden? Dieses Szenario wollen und können wir alle gar nicht ausmalen.

  Karsten Brandt
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