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Gefechte im Kaukasus

Klima, 07.04.2016

Mit der Schneeschmelze kam der Krieg.

Bereits Ende März warnte donnerwetter.de, dass mit Einsetzen der Schneeschmelze in der Türkei kriegerische Aktivitäten starten könnten. Militärische Maßnahmen wurden in den Wintermonaten bis zuletzt durch Schneehöhen von 100 bis 200 cm, welche im Hochland Anatoliens und im Kaukasu bis in den April hinein liegen, erschwert.

Rund um die Türkei hat sich, der neoosmanischen Politik Erdogans sei dank, eine Instabilitätszone entwickelt, die die ganze Türkei, aber auch benachbarte Staaten, ins Chaos stürzen könnte.

Blick auf das Hochland zwischen dem kurdischen Teil des Iran und der Türkei und Armenien. Zur Zeit liegen hier ab 2.500 Metern noch ca. 30-50 cm Schnee.

Nach einem relativen Frieden in Bergkarabach über Jahre hinweg, gab es nun mit der Schneeschmelze in den Tälern erneut bewaffnete Auseinandersetzungen zwischen christlichen Armeniern, die von Russland unterstützt werden, und Aserbaidschanern, die Erdogan auf ihrer Seite haben. Während der heißen Sommermonate droht eine Eskalation, da alle Seiten Interesse haben, ihre Positionen auszubauen.

Besonders das muslimische Aserbaidschan könnte neben Bergkarabach in Teilen zu einem gescheiterten Staat verwandelt werden, in dem auch Extremisten eine Heimat finden könnten. Die Türkei unterstützt kampfwillige Al Nusra und IS-nahe Kräfte, um diese dann in Kriegsgebiete verschiedener Staaten zu entsenden und dort den Einfluss Ankaras weiter zu stärken.

In den kurdischen Gebieten der Türkei ist dieses Muster schon bekannt. Dort kämpfen zum Teil syrische islamistische Gruppen im Auftrag der AKP/Erdogan- Regierung, um eigene türkische Verluste, die der Bevölkerung kaum zu vermitteln sind, zu vermeiden.

Demo in Paris für drei ermordeten Kurdinnen im Januar 2016.
 

Diese Strategie ist auch für Deutschland und Europa gefährlich, da mit dem von Erdogan ausgehandelten Flüchtlingsaustausch türkische MIT-Geheimdienstler, syrische Al-Nusra- bzw. IS-Kämpfer und andere Kräfte in Europa töten und Unruhe verbreiten könnten. In Paris wurden 2013 drei kurdische PKK-Aktivistinnen von einem wahrscheinlich MIT-nahen Aktivisten ermordet.

Die Brüssel-Attentäter haben ebenso lange in der Türkei gelebt und mit IS-Freunden "gemeinsame Sache" gemacht. Erdogan und die AKP ist für die Welt gefährlicher als gemeinhin angenommen.

Auch wenn wir das politische Wirken der AKP in keinster Weise gutheißen, kritisieren wir die letzten verbalen Äußerungen (Erdogan-Schmähgedicht) des ZDF-Satirikers Jan Böhmermann scharf. Die Verse sind zum einen nicht nur der Sache undienlich und treiben einen Keil zwischen das türkische und deutsche Volk; sie könnten sogar mit ihrem Inhalt, welcher sich tief unter der Gürtellinie bewegt, das Wohlbefinden zehntausender Deutschen, die ihre Heimat in der Türkei haben, gefährden.

Kaum vorstellbar, dass dem öffentlich-rechtlichen Chefsatiriker, auf den wohl nun noch das ein oder andere Verfahren zukommen wird, die Tragweite seines Gossengedichts im vorhinein nicht bewusst war.

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