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Trockenheit in Deutschland

aktuell, 24.01.2023

Konnten der nasse Dezember und Januar das Blatt wieder wenden?

Nachdem unsere Böden über weite Teile der letzten Jahr vor einem Dürrekollaps standen, gibt es zu Jahresbeginn 2023 endlich mal gute Nachrichten: Die doch recht nassen Monate Dezember 2022 und Januar 2023 haben für eine Wassersättigung der obersten 60 cm Bodenschicht gesorgt. Praktisch in ganz Deutschland ist bis in diese Tiefe so viel Wasser im Boden, wie er nur aufnehmen kann.

Nur wenige Gebiete, etwa in Sachsen-Anhalt und Thüringen, sind momentan noch trockener - werden aber bis zum Monatsende auch "aufgefüllt" sein. Der Oberboden, bis in rund einem Meter Tiefe, ist darüber hinaus gut mit Wasser gesättigt:  Im Vergleich zum Dürrejahr 2022 befindet sich aktuell mindestens 10-20 % mehr Wasser im Oberboden.

Die folgende Grafik zeigt die Auswertung unseres Lysimeters - gegenübergestellt ist das Bodengewicht für den Zeitraum 01.12.2021 bis 31.01.2022 (blau) sowie für den Zeitraum 01.12.2022 bis 24.01.2023 (rot).

Seit Anfang Januar 2023 bewegt sich das Bodengewicht deutlich über dem Vorjahresniveau.

Pro Quadratmeter Boden sind nun in Deutschland durchschnittlich 300 Liter Wasser gespeichert, also rund 40 bis 50 l/m² mehr als im Januar 2022. Dies bedeutet eine geringere Hitzegefahr im Frühjahr, da mehr kühlendes Wasser zur Verdunstung zur Verfügung steht.

In die tiefen Bodenschichten unter einem Meter, in denen auch Tannen und Buchen ihre Wurzeln haben, ist bis dato nur wenig Wasser vorgedrungen - sie bleiben also auch weiterhin zu trocken.

Ein nasser Februar könnte diese Dürre des tiefen Bodens, die bereits seit 2018 Bestand hat, zumindest abmildern. Hierzu müsste im nächsten Monat allerdings nochmals 100 l/m² Regen fallen, was aus jetziger Sicht eher unwahrscheinlich ist. Zumindest in den ersten Februartagen erwartet uns aber gutes "Bodenwetter" - nasskalt und usselig wird's!

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