Westwinde tragen Rauchwolke heran

aktuell, 28.06.2023

Wie gefährlich wird die Aerosolwolke aus Kanada für uns?

Eine gigantische Rauchwolke mit einer Ost-West-Ausdehnung von über 3000 Kilometern und einer Nord-Süd-Ausdehnng von 2000 Kilometern erreicht uns in der kommenden Nacht aus Kanada. Bereits seit Monaten brennen in Kanada riesige Waldgebiete - was bedeutet die Wolke für uns?

Bereits am am Mittwoch ist die Aerosolwolke auf europäischem Boden angekommen, zunächst im Süden Portugals. Am Donnerstag wird sie dann auch in einer Luftschicht zwischen zwei und vier Kilometern, eventuell auch höher, Deutschland erreichen. Die positive Nachricht: Unser Alltagsleben wird die Wolke aufgrund dieser Höhe nur wenig beeinträchtigen; und auch die Gefahr einer erhöhten Feinstaubbelastung ist für uns am Boden gering.

Zudem hat der Wind, der die Wolke über den Atlantik getrieben hat, zu einer sogenannten Dispersion der Partikel geführt. Es sind also deutlich weniger Partikel in der Luft enthalten als in Kanada und den USA.

Einschränkungen im Flugverkehr, wie etwa im Jahr 2010 beim Ausbruch des Vulkans Eyjafjallajökull auf Island sind ebenfalls nicht zu erwarten. Vor 13 Jahren wurde bei dem Ausbruch des Gletschervulkans die Asche in Luftschichten bis elf Kilometer ausgestoßen; zudem war die Aschewolke damals um ein vielfaches dichter. Über 100.000 Flüge wurden damals annuliert. 

So ganz spurlos geht die Aerosolwolke aus Kanada dann aber doch nicht an uns vorbei. Der Blauanteil des Lichts, der durch die Aschewolke gestreut wird, können bei uns nämlich für spektaküläre Sonnenauf- und untergänge sorgen.

Dennoch: Die Brände in Kanada haben vor allem hinsichtlich des CO2-Ausstoßes eine verheerende Wirkung auf unser Klima. Die Rußpartikel können sich beispielsweise auf Eis und Schnee in der Arktis ablagern und so ein Schmelzen der Polkappen beschleunigen.

  Redaktion
 Team-Info
 Team-Kontakt




5

Wetter-Meldungen

Anzeige
mehr

Zitat des Tages

    "Die Zukunft der Literatur liegt im Aphorismus. Den kann man nicht verfilmen."

    Gabriel Laub