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Langfrist- Prognosen und ihre Grenzen

Spezial, 01.03.2012

Teil 4 unserer Artikel-Serie über das Klima der nächsten Jahre.

'Warum die nächsten Jahre noch kalt bleiben' - in einer 5-teiligen Artikelserie beleuchten wir die Hintergründe des Klimas in Mitteleuropa. Wir schauen, wo und wie das Klima Mitteleuropas entsteht und welche 'Akteure' dafür verantwortlich sind. Und natürlich, wie sich unser Klima in Deutschland wahrscheinlich entwickelt.
Überblick der Artikel-Serie


Wir schauen in dieser Serie, wie sich Klima der nächsten Jahre bei uns in Mitteleuropa wahrscheinlich entwickeln wird. Gemeint ist damit die Entwicklung über mehrere Jahre hinweg. Die Vorhersage, ob der Sommer eines bestimmten Jahres sonniger oder nasser wird, oder ob der Winter eines Jahres besonders schneereich wird, ist damit nicht möglich.

Foto: Lissi-Treu / pixelio.de

Das Wetter der kommenden Monate versuchen Langfristprognosen vorherzusehen. Als „Langfristprognose“ bezeichnet man im Allgemeinen Wetterprognosen, die über 10 Tage hinaus gehen. Eine genaue lokale Vorhersage für einen bestimmten Tag kann für ein solches Zeitfenster nicht gegeben werden - meist umfassen solche Langfristprognosen einen Trend, der die Witterung weiträumig einschließt.


Langfristprognosen sorgen nicht nur bei „Wetterfröschen“ seit Jahren für hitzige Diskussionen. Nicht wenige halten langfristige Vorhersagen für nicht möglich und unseriös. Wie sollen die Wetterleute denn auch das Wetter in zwei Wochen vorhersagen können, wenn nicht einmal das Wetter für den morgigen Tag stimmt? Weiterhin berufen sich Kritiker auf das „chaotische Treiben“ der Atmosphäre.

Betrachtet man dieses 'chaotische Treiben' jedoch genauer, so erkennt man zu bestimmten Jahreszeiten auch immer wieder Regelmäßigkeiten. Diese Regelmäßigkeiten wurden teilweise bereits vor Jahrhunderten schon von den Menschen festgestellt und in den altbekannten Bauernregeln festgehalten. Sehr gute Trefferwahrscheinlichkeiten dieser alten Regeln zeigen, dass die Atmosphäre nicht nur willkürlich unser Wetter bestimmt.
Die modernen Prognosen und auch die Langfristprognosen haben in den vergangenen eine Entwicklung durchgemacht.

Bis weit in die 1980er Jahre waren Wetterprognosen für die nächsten Tage oft noch sehr unsicher, obwohl in den achtziger Jahren immer häufiger auch Vorhersagen für bis zu sechs Tage in den Medien veröffentlicht wurden. Zwischen Ende der achtziger Jahre und dem Jahr 2000 galten dann Prognosen der kommenden drei Tage als recht sicher. In den Neunzigern berechneten Computer neuester Technik sogar Langfristprognosen bis 10 Tage – allerdings sehr oft fehlerhaft.

Heute sind Vier-Tages-Prognosen Standard und meist sehr sicher. In mittelfristigen Prognosen von heutzutage 14 Tagen berechnen moderne Computermodelle mehrmals die Daten und grenzen somit eventuelle Rechenfehler ein. Wie in den letzten Jahrzehnten bereits schon passiert, wird auch in den kommenden Jahren der technische Fortschritt rasant weitergehen. Auch die Prognosegüte der meteorologischen Langfristprognosen wird davon profitieren.

Langfristprognosen können heute häufig den grundlegenden Trend, den Charakter des Wetters der kommenden Monate bestimmen. Im Vergleich zu den Vorhersagen der kommenden Tage haben Langfristprognosen aber eine höhere Fehlerquote und Abweichungen in der Entwicklung führen zu stärkeren Abweichungen vom vorhergesagten Wetterverlauf.

Fest steht: Eine 100 %-ige Prognosegüte wird es nie geben – weder für kurzfristige noch für langfristige Vorhersagen. Ebenso werden wahrscheinlich Extremwetter- und -witterungsereignisse über einen längeren Zeitraum nur schwer bis gar nicht vorhergesagt werden können. Weiterhin wird es nicht vorhersehbare „Hochs und Tiefs“ geben, die die statistischen Daten „verhageln“ können. Egal wie fortschrittlich sich also die „Wettertechnik“ in den nächsten Jahren entwickeln wird: Man wird niemals im März voraussagen können, ob der 25. Juni sonnig oder regnerisch sein wird.

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Das Klima der nächsten Jahre

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